Das 50. Jubiläum des Deutschen Kinderhilfswerks (DKHW) ist nach Einschätzung der Bundestagsabgeordneten Sarah Lahrkamp (SPD) Anlass, Kurs auf ein kinderfreundlicheres Deutschland zu nehmen. Eine Umfrage zum Geburtstag der Organisation zeigt, dass die Kinderfreundlichkeit abgenommen hat – nicht nur wegen der Corona-Pandemie. „Wir müssen die Alarmsignale als solche erkennen und gensteuern“, erklärte die neue Kinderbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion.
Der Umfrage zufolge sind nur noch 48 Prozent der Befragten der Meinung, Deutschland sei ein kinderfreundliches Land. Vor vier Jahren lag der Anteil bei 56 Prozent, vor sieben Jahren sogar bei 58 Prozent. Befragt wurden im Januar 2022 deutschlandweit 1.004 Wahlberechtigte ab 18 Jahren. „Es ist wichtig, dass die Interessen von Kindern berücksichtigt werden“, sagte Lahrkamp. 92 Prozent der Befragten waren derselben Ansicht. Allerdings befanden nur 17 Prozent, dass dies auch erfüllt werde.
Immense Aufgabe
„Der Wandel hin zu einem kinderfreundlichen Land ist eine immense Aufgabe“, erklärte die SPD-Bundestagsabgeordnete aus dem Münsterland. „Vor allem müssen wir den Interessen von Kindern mehr Aufmerksamkeit widmen. Darüber hinaus müssen wir uns beim Schutz von Kindern vor Gewalt und bei der Bekämpfung von Kinderarmut weiter engagieren.“ Spätestens die Pandemie habe das deutlich gezeigt.“
„Wir müssen Kurs nehmen auf ein kinderfreundlicheres Deutschland“, stellte Lahrkamp, die die SPD auch in der Kinderkommission des Bundestags vertreten wird, fest. „Das bedeutet, dass wir die Rechte der Kinder ernster nehmen. Das ist ganz ausdrücklich ein Ziel der neuen Bundesregierung.“ Lahrkamp verwies auf Pläne, die Kinderrechte im Grundgesetz festzuschreiben. Gleichzeitig mahnte Lahrkamp an, die gesamte Gesellschaft müsse stärker lernen, direkt und respektvoll mit Kindern umzugehen. „Respekt ist kein Wahlkampfslogan, Respekt ist der Schlüssel auch zu einem kinderfreundlicheren Land.“
Kinderinteressen in den Mittelpunkt
Das DKHW wurde am 17. Februar 1972 von Geschäftsleuten in München gegründet. Inzwischen ist es einer der wichtigsten Fürsprecher für Kinderrechte in Deutschland, mit einem besonderen Fokus auf Kinderbeteiligung und die Bekämpfung von Kinderarmut.
„Ich bin dem Deutschen Kinderhilfswerk sehr dankbar für seinen wichtigen Beitrag dazu, dass Kinderrechte in Deutschland mehr Beachtung finden“, erklärte Lahrkamp. „Wie die jüngste Umfrage der Organisation belegt, muss diese Erfolgsgeschichte jedoch noch zu Ende geschrieben werden. Das gelingt uns als Gesellschaft nur gemeinsam, indem wir die Kinderinteressen in den Mittelpunkt gesellschaftlichen Handelns stellen.“