Nur Berlin macht Politik? Von wegen! Ochtrup kann das auch.

Ben Philipp Ewering und Marlen Hutzenlaub mit Sarah Lahrkamp

Frischen Wind bringen zwei Jugendliche vom Ochtruper Jugendparlament zu unserer Bundestagsabgeordneten Sarah Lahrkamp nach Berlin

Berlin. „Diese Woche war für mich im Bundestag ein ganz besonderes Highlight: Zum einen hatte ich meine letzte Sitzung in meiner Funktion als Vorsitzenden der Deutschen Kinder-kommission im Deutschen Bundestag. Zum anderen stand die Sitzung zu 100 % im Zeichen meines Herzensthemas: Wie schaffen wir mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in der Politik? Ich bin wirklich begeistert von dem Ergebnis der Sitzung: Alle Jugendlichen gaben uns einen besonders engagierten Einblick in ihre Denkweisen und wir Abgeordnete haben viel Input für zukünftige Konzepte wie z. B. einer Kinderfragestunde zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Politik erhalten“, so die Vorsitzende und zugleich Kinderbeauftragte der SPD-Fraktion sichtlich begeistert.

„Ich bin unheimlich stolz darauf, dass wir die beiden Jugendlichen aus meinem Wahlkreis Ochtrup als Sachverständige für die Kinderkommission gewinnen konnten. Sie gingen mit wunderbarem Beispiel voran, wie ein Jugendparlament in der Praxis funktioniert – auch wenn sie zugestehen mussten, dass es ein langer und auch nicht immer leichter Weg war“, so die Vorsitzende der Kinderkommission Sarah Lahrkamp, MdB.

Die beiden Jugendlichen aus Ochtrup, Marlen Hutzenlaub und Ben Philipp Ewering, beschrieben in der Sitzung, wie wichtig die begleitende Unterstützung durch Eltern, Lehrer*innen und der Lokalpolitik war. Nur deshalb würden sie mit dem Jugendparlament da stehen, wo sie es heute tun. Eine große Frage für die beiden war auch, wie sie an Gleichaltrige und an ihr Input herankommen, denn nicht viele in ihrem Alter würden sich für Politik begeistern. Die beiden seien zudem sehr froh darüber, dass sie durch das Jugendparlament dazu befähigt werden, aktiv politische Prozesse mitzugestalten. Marlen und Ben empfahlen der Kinderkommission daher, dass Jugendparlamente ein wesentlicher Bestandteil von Lokalpolitik sein sollten.

Wie professionelle Politiker*innen berichteten die beiden von ihrer Arbeit und überzeugtem mit einem eloquenten Auftritt in der Sitzung.

Ergänzend berichteten auch Jugendliche des Kolping-Werkes, welche Vor- und Nachteile sie in der Arbeit von Jugendparlamenten sehen.

Während Marlen und Ben Philipp sich bereits von Anfang an für Politik begeisterten, ging es den Jugendlichen vom Planspiel „Parlamentarische Demokratie“ im Deutschen Bundestag ganz anders: „Wir hatten bislang noch nicht viel mit Politik zu tun, daher war das Rollenspiel im Bundestag, wo wir den Alltag und die Funktionen im Parlament fingierten, eine ganz tolle Lernerfahrung! Wir können die politischen Entscheidungsprozesse nun viel besser nachvollziehen und können kaum glauben, wie oft Dinge diskutiert werden müssen und was der Fraktionszwang wirklich bedeutet“, so eine der Teilnehmerinnen. Eine andere Perspektive dagegen bot eine Vertreterin von „Jugend hackt“: Sie stellte vor, welche Möglichkeiten das Internet bietet, um gemeinsam auf digitale Weise an politischen Prozessen zu werkeln.

Was ich als wichtige Botschaft für mich und meine Arbeit in Berlin mitgenommen habe: „Es waren sich alle Jugendlichen  bei einer Sache einig: Sie haben große Lust, Politik mitzugestalten und wollen gerne mit 16 schon wählen. Doch dafür wünschen sie sich mehr politische Aufklärung, um darauf besser vorbereitet zu sein.“