Intensiver Gedankenaustausch mit Kita-Leitungen in Gronau

Sarah Lahrkamp und Nina Andrieshen, mit Gespräch mit den Kita-Leiterinnen und -leitern in Gronau. Foto: Günter Poggemann

Sarah Lahrkamp und Nina Andrieshen informierten sich vor Ort

Gronau. Zu einem fast zweistündigen Gedankenaustausch trafen sich Sarah Lahrkamp, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Steinfurt I/Borken I, und die SPD-Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Borken I, mit den Leiterinnen und Leitern der Kindertageseinrichtungen in Gronau und Epe.

Viel Kritik an der aktuellen Situation in den Kitas wurde dabei laut, u. a. an den immer größer werdenden finanziellen Engpässen, dem Personalmangel und zu wenig Räumen, der fehlenden Kontinuität bei der Beschäftigung, dem zunehmenden Bürokratismus und den immer vielfältiger und umfangreicher werdenden Aufgaben.

Vor allem Nina Andrieshen konnte die Kritik gut nachvollziehen, da sie selbst bis 2021 als Erzieherin in einer Kindertageseinrichtung gearbeitet hatte. Aber auch für Sarah Lahrkamp als Mitglied des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Kinderbeauftragte der SPD-Fraktion stehen die Probleme fortlaufend auf der Tagesordnung, auch wenn die Kindertageseinrichtungen letztlich in der Verantwortung der Länder liegen. „Wir können durch Förderprogramme zunächst nur Anstöße geben, wie dies durch Investitionsprogramme und das Kita-Qualitätsgesetz geschieht“, erläuterte sie. „Mein Anliegen ist es, zum Beispiel durch die bessere Ausgestaltung der Elternzeit und des Elterngeldes und auch die Kindergrundsicherung die Bedingungen für Kinder, Eltern und Familien insgesamt zu verbessern“, so die Ochtruperin.

Einig waren sich alle Beteiligten, dass die Finanzierung bei der Neufassung des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) in NRW auf andere Füße gestellt werden sollte mit einer Sockelfinanzierung und einer Dynamisierung der sog. Kindspauschalen. Außerdem müsse man weg von kurzfristigen, mit viel Aufwand verbundenen Förderprogrammen.

In Deutschland lebende ausländische Fachkräfte zu fördern, die Möglichkeiten der Unterstützung durch das BAFöG auszuweiten, und die praxisintegrierte Ausbildung, die von den Trägern bisher nur wenig genutzt wird, für Jugendliche aber attraktiv sein kann, vollständig durch das Land zu finanzieren, waren einige Ideen bei der Diskussion über die Gewinnung der dringend benötigten Fachkräfte – Anregungen, die vor allem Sarah Lahrkamp mitnahm, da hier auch der Bund aktiv werden kann.

„Ich bin dankbar für das offene Gespräch und die Kritik, die sich im Wesentlichen mit dem deckt, was wir als Opposition an der Kindergartenpolitik der Regierung in NRW kritisieren. Vor allem muss sich endlich etwas bewegen“, fasste Nina Andríeshen aus ihrer Sicht abschließend zusammen. „Und der Druck der unmittelbarer Betroffenen ist da sehr hilfreich.“