Der Pflegeberuf verdient mehr Wertschätzung

v.l.n.r. Holger Winter (Geschäftsführung Klinikum), Sarah Lahrkamp, Oliver Lux (Pflegedirektor), Peter Ewering (Leiter Pflegeschule), Klaus Lamber (SPD-Fraktionsvorsitzender Ahaus), Ludger Hellmann (Geschäftsführung Klinikum)

Maßnahmen zur Stärkung des Pflegeberufs im Fokus des Gesprächs zwischen SPD-Bundestagsabgeordneter Sarah Lahrkamp und Klinikum Westmünsterland

Ahaus. Die Zukunft der Pflege stand im Mittelpunkt eines konstruktiven Gesprächs zwischen der SPD-Bundestagsabgeordneten Sarah Lahrkamp und hochrangigen Vertretern des Klinikums Westmünsterland. Holger Winter und Ludger Hellmann, Geschäftsführer des Klinikums, Peter Ewering, Leiter der Pflegeschule, Oliver Lux, Pflegedirektor, sowie Klaus Lambers, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion in Ahaus, nahmen an dem Austausch teil.

Das Klinikum Westmünsterland mit insgesamt 6000 Mitarbeitenden an den Standorten Ahaus, Vreden, Stadtlohn, Gescher, Borken, Bocholt und Rhede, in katholischer Trägerschaft, trägt maßgeblich zur regionalen Gesundheitsversorgung bei. Die Pflegeschulen in Ahaus und Bocholt, die zusammen 375 Ausbildungsplätze bieten, sind eine Schlüsselinstitution in der Ausbildung angehender Pflegefachkräfte.

Im Rahmen des Gesprächs wurden drängende Herausforderungen im Bereich Pflegequalität beleuchtet. Insbesondere der akute Fachkräftemangel und das herausfordernde Lehrer-Schüler-Verhältnis von 1:25 in Nordrhein-Westfalen wurden von Peter Ewering als maßgebliche Anliegen hervorgehoben. Er betonte, dass eine verbesserte Lehrer-Schüler-Ratio die Attraktivität für Lehrende erhöhen könnte in NRW und nicht beispielsweise in Niedersachsen ihre Tätigkeit aufzunehmen.

Ein zentrales Thema war die Einführung der Generalistik in der Pflege, die eine umfassende Ausbildung ermöglicht. Ewering brachte zum Ausdruck, dass diese Ausbildungsform zu einem Mangel an Spezialisten führen könne, da nach Abschluss der Ausbildung spezifische Fertigkeiten fehlen könnten. Er hob hervor: „Die Einsatzfähigkeit und das spezialisierte Wissen müssen gewährleistet sein, um den vielfältigen Anforderungen in der Pflege gerecht zu werden.“

 

Die vielschichtige Frage der Qualifikationsniveaus der Pflegeauszubildenden wurde ebenfalls besprochen. In Bezug auf die Anerkennung ausländischer Abschlüsse sprachen sich die Verantwortlichen des Klinikums für eine erleichterte Bewertung und eine reduzierte bürokratische Belastung aus. „Die Einführung einer vereinfachten Kenntnisprüfung ist Teil der Überlegungen zur Stärkung des Pflegeberufes durch die Ampel-Koalition. Ich bin sehr dafür, dass wir hier einen Hebel zur Entbürokratisierung ansetzen“, so Sarah Lahrkamp.

Hervorzuheben ist die Vorreiterrolle der Pflegeschule des Klinikums Westmünsterland in Bezug auf die Stärkung der Digitalisierung in der Pflegeausbildung. Die Integration digitaler Lehrmethoden und Technologien wurde von Sarah Lahrkamp als bedeutender Schritt zur Weiterentwicklung der Pflegebildung gewürdigt, dies wolle auch die Bundesregierung weiter fördern.

Die Diskussion endete mit einem Konsens über die zentrale Bedeutung des Pflegeberufs in der Gesellschaft und der Notwendigkeit kontinuierlicher Anstrengungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen. Sarah Lahrkamp unterstrich abschließend: „Unsere Pflegefachkräfte leisten Tag für Tag wertvolle Arbeit, und es ist unsere Pflicht sicherzustellen, dass der Pflegeberuf die Wertschätzung und Unterstützung erhält, die er zweifellos verdient.“